Unsere Emotionen bestimmen unsere Handlungen. Wenn sich etwas gut anfühlt, wollen wir mehr davon. Wenn es uns negative Gefühle beschert: danke, aber nein danke! Das ist in unserer DNA schon so verankert und hat in der Evolution für so manche richtige Entscheidung gesorgt – der Rest ist Geschichte. Weiterer Pluspunkt von geweckten Emotionen ist der Lerneffekt: Intensive Stimmungen, ob negativ oder positiv, prägen sich besonders gut ins Gedächtnis ein.
Emotionales Marketing
Für erfolgreiches Marketing ist die Macht der Emotionen also ein besonders großes Thema. Gefühle erzeugen Aufmerksamkeit, diese wiederum ist verkaufsfördernd. Es gibt zahlreiche Studien, die belegen dass Werbung, die es schafft den Kunden emotional zu berühren doppelt so erfolgreich ist wie jene, die nur rational eine Botschaft verkündet. Wenn das kein Grund ist voll auf Gefühle zu setzen!? Doch Vorsicht, die Dosis muss stimmen. Plumpe Versuche auf die Gefühlsschiene zu gehen, entlarvt der Kunde sofort und das wiederum weckt dann eher negative Emotionen. Gute Inhalte machen sich die positiven Gefühle der Kunden subtil zu Nutze, um Marken oder Produkte emotional aufzuladen. Sie erreichen eine gesteigerte Attraktivität durch gezieltes Setzen von speziellen Reizen.
Warum das für uns ein Thema ist? Weil Texte Emotionen erzeugen, verstärken und erklären können. Die Verknüpfung von visuellen Eindrücken und der richtigen Formulierung schafft das, was die Werbung seit Jahrzenten versucht: Ein bestimmtes Gefühl beim Kunden zu wecken, sein Innerstes zu berühren.
Texte für noch mehr Gefühl
Egal, ob in der Werbung, beim Corporate Blogging oder beim Social Media Marketing: Texte eignen sich sehr gut, um bestimmte Stimmungen beim Leser zu erzeugen. Da oft die Zeichenzahl begrenzt ist und (angeblich ;)) keiner mehr viel im Netz lesen mag, nutzen wir bestimmte Text-Kniffe dafür:
1. Verben, Substantive und Adjektive können durch eine treffende Auswahl richtig viel zur Emotionalität eines Textes beitragen. Es geht in erster Linie auch darum Bilder im Kopf des Lesers zu erschaffen. Wenn ich sage „Lisa geht durch den Wald“ ist noch erstmal nicht viel los, oder? Was passiert, wenn ich sage „Lisa spaziert durch den Wald“? Oder wenn ich mit wenigen Worten noch ein klareres Bild schaffe: „Lisa spaziert entspannt durch den herbstlichen Wald“? Wenn ich auch noch beschreibe, was die liebe Lisa dabei hört, riecht, sieht entsteht ein rundes Szenario, das alle Sinne anspricht. Man spricht dann auch von sogenannten „Fühl-Wörtern“
2. Der Schreibstil an sich sollte positiv formuliert sein. Das klingt erstmal einleuchtend. Aber in der Praxis sieht man häufig eine negative Formulierung, um mit einem Lösungsangebot zu kontern. Zum Beispiel soll Dich eine Jacke gegen die Kälte schützen, schön und gut. Aber sollte sie dir nicht lieber ein kuschelig warmes Tragegefühl schenken? Da Texte häufig leider selektiv gelesen werden, sollte eher direkt an ein positives Gefühl appelliert werden, das dann mit dem Produkt verknüpft wird.
3. Eine unkomplizierte Schreibe, die Du auch beim Sprechen benutzen würdest, erreicht meist sehr gut die Gefühle der Leser. Lange verschachtelte Sätze, umständliche Formulierungen und Fachwörter eignen sich dafür meist nicht und nehmen einem Text eher die Emotion. Nicht zu vergessen: Der Stil sollte natürlich zu dem der Zielgruppe passen.
Also: nochmal mit Gefühl!